Fortuna nach Derby-Sieg an der Spitze

Kreisliga A: Fortuna Millingen bezwingt den SV Rees mit 3:1. Der Erfolg ist verdient, weil das Team von Trainer Rolf Sent eine Stunde lang die engagierte Mannschaft war. Der Reeser Coach Bernd Franken ist von seinem Personal enttäuscht.

Fortuna Millingen hat sich für wenigstens 24 Stunden an die Tabellenspitze der Fußball-Kreisliga A gesetzt. Die Mannschaft von Trainer Rolf Sent schaffte gestern Abend einen 3:1 (1:0)-Erfolg im Derby gegen den SV Rees, dem schon ein Remis zum Sprung auf Platz eins gereicht hätte. Für Sent war es indes nur nebensächlich, dass sein Team die Spitzenposition im Kreisliga-Oberhaus übernommen hat, zumal die Fortuna dort schon heute von TuB Mussum abgelöst werden kann. “Natürlich ist das eine schöne Momentaufnahme. Doch eine Tabellenführung nach acht Spielen hat überhaupt keine Aussagekraft”, sagte er.
Viel wichtiger war dem routinierten Coach, dass sein Team sich für die unnötige 0:1-Niederlage rehabilitiert hat, die es am Sonntag bei Olympia Bocholt gegeben hatte. “Die Mannschaft hat mit dem Elan und dem Engagement gespielt, den man zeigen muss, wenn man ein Lokalduell gewinnen will”, lobte Sent. Eben diesen Kampfgeist vermisste der Reeser Coach Bernd Franken gut eine Stunde bei seinen Kickern. “Ich bin ein wenig enttäuscht von meiner Mannschaft. Der Einsatz stimmte lange Zeit nicht. Wir sind in spielerischer Hinsicht sicherlich das bessere Team. Doch wenn man eine Stunde lang den Kampf nicht annimmt, kann man gegen die Fortuna nicht gewinnen”, sagte Franken.
Als der SV Rees sich spät darauf besann, dass man auch Fußball arbeiten muss, wenn man Erfolg haben will, wäre die Partie beinahe gekippt. Die Fortuna, die bei einer 2:0-Führung nach Toren von Jan Schöttler (26.) und Tom Gerstenberg (51.) schon wie der sichere Sieger ausgesehen hatte, geriet unter Druck. Daniel Ingelaat (71.) brachte den SV Rees mit seinem Treffer zurück ins Spiel. Die Möglichkeit dazu hatte Torjäger Marco Cvetkovikj schon erheblich früher gehabt. Doch er scheiterte in der 33. Minute mit einem nicht einmal schlecht geschossenen Elfmeter am gut parierenden Millinger Torhüter Rene Konst. Nach dem Anschlusstreffer war der SV Rees drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen. “In dieser Phase haben wir das nötige Glück gehabt”, sagte Sent. Der Erfolg wurde dann in der Nachspielzeit perfekt gemacht, als Alexander Siepen einen Elfmeter zum 3:1 verwandelte.
Trotz des guten Starts mit 15 Zählern aus acht Partien bleibt Rolf Sent auf dem Boden. “An unserem Ziel ändert das nichts. Es bleibt dabei, dass es für uns erst einmal nur darum geht, so schnell wie möglich die Punkte zu sammeln, die man für den Klassenerhalt benötigt”, sagte Sent. Der SV Rees, der sich zuvor mit einer Serie von sechs Spielen ohne Niederlage auf Platz zwei verbessert hatte und nur einen Zähler schlechter als die Fortuna ist, hat andere Ansprüche. Er will oben mitspielen. Deshalb ärgerte Bernd Franken die Niederlage. “Denn mit dem richtigen Einsatz wäre mehr drin gewesen.”

Quelle: RP