Der SV Fortuna Millingen ist der einzige Sportverein am Niederrhein, der die OGS seit 2005 leitet. Das Konzept kommt bei den Schülern gut an.
Dass ein Sportverein einen Offenen Ganztag leitet, klingt ungewöhnlich. Für den SV Fortuna Millingen aber war es naheliegend, dass er 2005 Kooperationspartner der Stadt Rees für die OGS an der Grundschule Millingen wurde. Denn, das erklärte Heinz Lukkezen im Schulausschuss: „Uns war wichtig, dass wir durch die Veränderung der Schullandschaft als Sportverein in Kontakt zu Kindern kommen.“
Am Anfang noch lief es eher schleppend, berichtete Lukkezen: „Wir waren froh, dass wir überhaupt 15 Kinder zusammenbekommen haben, sonst wäre die OGS gar nicht zustande gekommen.“ Mittlerweile betreut das zehnköpfige Team 43 Kinder. 15 Kinder haben Anspruch auf Bildung und Teilhabe, so dass die Stadt Rees für die monatlichen Kosten in Höhe von 50 Euro aufkommt. Sechs Kinder kommen aus Flüchtlingsfamilien und sind bereits gut integriert, auch durch die Wahrnehmung der Angebote im Sportverein. „Dadurch fühlen wir uns in unserem Ziel bestärkt“, so Lukkezen.
60 Prozent der beschulten Kinder in der OGS
Zusammen mit dem Angebot der Verlässlichen Grundschule (Betreuung bis zur sechsten Stunde) werden so 89 Kinder außerhalb des Unterrichts betreut. „Das sind 60 Prozent aller beschulten Kinder in Millingen“; betonte Lukkezen. Dass sich die Betreuung beider Formen für den Verein wirtschaftlich darstellen lässt, liegt vor allem an der ehrenamtlichen Tätigkeit von Heinz Lukkezen und seinem Kollegen Hans-Jürgen Klug. „Finanziell müssen wir uns keine Sorgen machen“, sagte Lukkezen.
Seit Mai dieses Jahres hat die OGS zwei weitere Gruppenräume im alten Schulgebäude erhalten. Gerade im Hinblick auf die Corona-Situation eine wertvolle Vergrößerung. Dennoch konnte die Betreuung von März bis Juni nicht stattfinden. Für diese Monate seien keine Beiträge erhoben worden, die Mitarbeiter aber wurden trotzdem „fast vollständig bezahlt“, so Klug. „Aus Gründen der Fairness.“
Corona-Pandemie im OGS-Alltag zu spüren
Doch immer noch sei die Corona-Pandemie deutlich im Alltag zu spüren, wie Klug betonte: „Unser Wochenplan lässt sich nur bedingt durchführen.“ Die vielen Corona-Anforderungen würden außerdem viel Zeit kosten. Klugs Wunsch: „Wir hoffen, dass wir im neuen Jahr zur alten Ordnung zurückkehren können.“
Quelle: NRZ online