Integration im Dialog mit der Fortuna

Integration im Dialog mit der Fortuna

Beim Dialogforum West wurde über ein neues Integrationskonzept diskutiert. Mit dabei waren auch Vertreter der Fortuna.

Am Freitag, den 17. Mai fand im Sport-Centrum Kaiserau das Dialogforum West statt. In insgesamt fünf regionalen Foren erarbeitet der DFB mit besonders engagierten Vereinen ein neues Integrationskonzept. Dabei diskutieren Vereins- und Verbandsvertreter die Chancen und Herausforderungen der Integration.

Nach der Begrüßung des FLVW-Präsidenten Gundolf Walaschewski führten der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau und der DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg die Teilnehmer ins Thema ein. Nach einer 10-minütigen Speeddating-Phase startete die erste Arbeitsphase. Dabei wurden die rund 50 Teilnehmer in sechs Gruppen eingeteilt und diskutierten über die allgemeinen Zukunftsthemen der Integration. Nach der Ergebnispräsentation durch die Gruppen folgten zwei weitere Arbeitsphasen. Dabei konnten sich die Teilnehmer jeweils Handlungsfeld aussuchen, wie z.B. Kooperieren und Vernetzen oder Strukturen schaffen und nutzen. Beim regen Austausch in den Arbeitsgruppen diskutierten dabei die Spitzenfunktionäre mit den Vertretern der viel zitierten Fußballbasis. Auch der wissenschaftliche Aspekt der Integration wurde erarbeitet. So referierte Prof. Dr. Ulf Gebken von der Universität Duisburg-Essen über das Handlungsfeld Wertschätzen und Fördern.

Zum Abschluss der rund vierstündigen Veranstaltung erläuterte Stefanie Schulte, DFB-Abteilungsleiterin für den Bereich Gesellschaftliche Verantwortung, das weitere Vorgehen. Die Ergebnisse der fünf Dialogforen werden gesammelt und durch eine Arbeitsgruppe ausgewertet. Diese Ergebnisse fließen dann direkt in das neue Integrationskonzept ein. Nach der Genehmigung durch die zuständigen DFB-Gremien wird das neue Konzept veröffentlicht, dabei sollen konkrete Handlungsanweisungen die tägliche Vereinsarbeit erleichtern. Oleg Schmidt, der als hauptamtlicher Mitarbeiter der Malteser seine Erfahrungen in den Dialog mit einbringen konnte, zog ein überaus positives Fazit: „Dialog auf Augenhöhe, so kann ein neues Konzept entstehen, dass die Vereinsarbeit konkret unterstützt. Durch die Einbindung der Basis bis zur DFB-Spitze gelingt es diesem Format, die vorhandenen Probleme zu benennen und Lösungsansätze auszuarbeiten.“

Das Beitragsbild zeigt: Geschäftsführer Nicolas te Baay, Nationalspieler und DFB-Integrationsbotschafter Cacau und den Mitarbeiter der Malteser Rees Oleg Schmidt

Kooperation mit dem FC Horizont Int. trägt Früchte

Kooperation mit dem FC Horizont Int. trägt Früchte

Lutz Verbeet, Schriftführer und Pressewart der TTA, und Chris Terhart, Trainer des FC Horizont Int. und Initiator des Projektes, freuen sich über die Übergabe einer neuen Tischtennisplatte.

Vor über einem Jahr beschlossen der Sportverein aus dem Reeser Ortsteil Millingen und der FC Horizont INT., ein Projekt der Malteser-Einrichtungen in Rees und Haldern für Asylbewerber, sich zusammenzuschließen.

Im Mittelpunkt stand dabei die Absicht der Organisatoren, die Integration geflüchteter Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen die Krisengebiete dieser Welt verlassen mussten, durch sportliche Aktivitäten und Teilhabe am Vereinsleben voranzutreiben.

Im Fokus des Malteser-Projektes, welches bereits 2015 in Rees ins Leben gerufen wurde, stand zunächst der Fußball. Damals stellte man schnell fest, dass immer mehr allein reisende junge Männer in den Einrichtungen untergebracht werden; darunter viele talentierte Fußballer, von denen inzwischen einige in höher klassigen Vereinen spielen. Dem WDR war dies sogar eine Langzeit-Dokumentation wert.

Für ihre gemeinsamen Bemühungen wurden der Millinger Sportverein und der FC Horizont INT. mit verschiedenen Preisen bedacht. So zeichnete der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) das Projekt im vergangenen Jahr mit dem Ehrenamtspreis „Sterne des Sports“ in Silber 2018 für Nordrhein-Westfalen aus. 

Bereits Ende 2017 reisten die Verantwortlichen in die BayArena nach Leverkusen, wo sie vor einer Bundeliga-Begegnung durch die Bayer04-Sportförderung gGmbH für ihr vorbildliches Engagement ausgezeichnet wurden. (Link: Ehrenamtspreis)

Inzwischen konnte die Kooperation im Verein auf die Tischtennis-Abteilung ausgeweitet werden. Im gemeinsamen Training können die Teilnehmer ihre Fähigkeiten verfeinern oder grundsätzliche Techniken erlernen. “Nicht alle interessieren sich ausschließlich für Fußball. Deshalb bin ich glücklich über diese Erweiterung des Angebots”, so Horizont-Coach Chris Terhart und ergänzt: “Es ist gerade diese Willkommenskultur, die einer wachsenden Skepsis gegenüber geflüchteten Menschen entgegenwirkt.”

Durch die Vermittlung von Abteilungsvorstand Lutz Verbeet konnte nun von einem Teil der, im vergangenen Jahr erhaltenen, Preisgelder eine Tischtennisplatte angeschafft werden, die den Menschen in der Halderner Einrichtung zur Verfügung steht. Damit dürfte nicht nur das Interesse an dieser Sportart steigen, sondern sie haben dann auch eine zusätzliche Alternative, sich außerhalb des Trainings in Millingen sportlich zu betätigen.

Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang auch dem Deutschen Tischtennisbund, der das Tischpaket im Rahmen des Projektes “One Game – One World” subventionierte und zudem ein kostenloses Schlägerset zur Verfügung stellte.

Für das Frühjahr ist ein gemeinsames Tischtennisturnier mit gemischten Teams geplant. Ein anschließender Grillabend komplettiert das Event.

Fortuna Millingen erhält “Sterne des Sports” für soziales Engagement

Fortuna Millingen erhält “Sterne des Sports” für soziales Engagement

Der SV Fortuna Millingen 1920 e.V. wird bei der Siegerehrung auf Landesebene für die offene Ganztagsschule und die Integration von geflüchteten Menschen ausgezeichnet.

In Düsseldorf zeichneten jetzt Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender vom Genossenschaftsverband und Walter Schneeloch, Präsident des Landessportverbandes NRW in einem festlichen Rahmen die Sieger Nordrhein-Westfalens im Wettbewerb „Sterne des Sports“ aus. Dazu gehörte in diesem Jahr auch der SV Fortuna Millingen. Der Verein wurde für die offene Ganztagsschule und Integration von geflüchteten Menschen geehrt.

Zu den ersten Gratulanten gehörten Holger Zitter, Vorstandsmitglied der Volksbank Emmerich-Rees eG und Oliver Schmidt, Marketingleiter der Volksbank. Die beiden hatten zuvor die Sieger auf Ortsebene gekürt und freuten sich, dass ihre Wahl auch auf Landesebene erfolgreich war.

Mit 500 Euro dotiert

Ralf W. Barkey erklärte: „Sportvereine sind ein unverzichtbarer gesellschaftlicher Faktor. Das zeigt sich aktuell insbesondere bei der Integration Geflüchteter in Deutschland und der Inklusion von Menschen mit einem besonderen Förderbedarf. Angesichts der tiefgreifenden Umwälzungen in der Politik und der Gesellschaft, die sich auch in einer Verrohung des Denkens und der Ausgrenzung von Minderheiten ausdrückt, wollen wir als Volksbanken und Raiffeisenbanken mit den „Sternen des Sports“ die Sportvereine in ihrer Menschen verbinden-den Kraft stärken und unterstützen.“

Die mitgereisten Vertreter des SV Fortuna Millingen konnten einen Förderpreis in Höhe von 500 Euro mit nach Hause nehmen.

„Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr einen Preisträger auf Landesebene haben“, sagte Holger Zitter. „Im nächsten Jahr werden wir uns wieder an dieser tollen Aktion beteiligen und freuen uns auf möglichst viele Vorschläge unserer Sportvereine. Gerne würden wir auch mal mit einem Verein zur Preisverleihung der Sterne des Sports in Gold nach Berlin fahren.“

Quelle: NRZ

Kadri Mema verstärkt die Fortuna

Kadri Mema verstärkt die Fortuna

Fortuna Millingen freut sich, mit Kadri Mema einen neuen Spieler in der 1. Mannschaft begrüßen zu dürfen. Der 21-jährige Albaner besucht für drei Monate Deutschland und wird unseren Kader in den kommenden “englischen Wochen“ verstärken. „Flexibel im Mittelfeld einsetzbar und ein starker Techniker“ so fällt die Kurzbeschreibung des Spielers durch Co-Trainer Peter Lörcks nach den ersten Trainingseindrücken aus.

Bereits in der Saison 2015/16 war Kadri in Deutschland aktiv. Damals war der Spieler für den „FC Horizont – Team of Nations“ aktiv und kickte in der Kreisliga unter Trainer Chris Terhart. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit und wünschen dem Spieler einen guten Start bei der Fortuna.

Fortuna Millingen gewinnt Ehrenamtspreis 2017

Fortuna Millingen gewinnt Ehrenamtspreis 2017

Der BSV Viktoria Bielstein 1920 e.V. und der SV Fortuna Millingen 1920 e.V. sind die
Gewinner des 11. Ehrenamtspreises der Bayer 04 Leverkusen Sportförderung gGmbH.

Der BSV Viktoria Bielstein 1920 e.V. (FVM) hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch den Sport lokale Integrationsarbeit zu leisten. „Unser Verein will Menschen helfen, sich in Wiehl eine neue Heimat zu schaffen“, erklärt Christof Fries, Vorsitzender des BSV Viktoria Bielstein, das Ziel des ehrenamtlichen Vereinsengagements. Damit dies bestmöglich gelingen kann, installierte der Verein vor rund zwei Jahren einen Integrationsbeauftragten, der zugleich als Schnittstelle zur lokalen Flüchtlingshilfe
fungiert. Das ehrenamtliche Engagement beschränkt sich nicht nur auf den Trainings- und Spielbetrieb des Fußballvereins. Gemeinsame Freizeitaktivitäten abseits des Sportplatzes ergänzen das Portfolio des Amateurvereins aus Wiehl. Auf diese Weise konnten bereits über 40 Familien mit Fluchthintergrund ins Vereinsleben integriert werden.

Ebenfalls der Integrationsarbeit verschrieben hat sich der SV Fortuna Millingen 1920
e.V. (FVN). Die räumliche Nähe der Platzanlage des Amateurvereins aus Rees zu einem Erstaufnahmelager für Asylsuchende stellte sich dabei als förderlich für die Entwicklung einer lebendigen Willkommenskultur heraus. Gemeinsam mit lokalen Kooperationspartnern kann auf und neben dem Fußballplatz wertvolle Integrationsarbeit geleistet werden. Darüber hinaus kooperiert der SV Fortuna Millingen bereits seit einigen Jahren sowohl mit einem lokalen Kindergarten als auch mit einer örtlichen Ganztagsgrundschule. Auf diese Weise kann der Verein den Bildungseinrichtungen seine Sportangebote bereitstellen und sie außerdem eigenständig organisieren und durchführen. Die nachhaltige Wirkung des getätigten Engagements überzeugte den Beirat auf ganzer Linie.

Die Bayer 04 Leverkusen Sportförderung gGmbH wurde 2007 mit der Zielsetzung gegründet, das Ehrenamt im Fußball zu fördern. Mit Hilfe des seitdem jährlich ausgelobten Ehrenamtspreises wurden bisher 34 Vereine aus den Fußballverbänden Mittelrhein (FVM) und Niederrhein (FVN) mit mehr als 175.000,- Euro finanziell unterstützt. Die engagierten Vereine SV Fortuna Millingen 1920 e.V. und BSV Viktoria Bielstein 1920 e.V. aus den Regionen der Fußballverbände Mittelrhein (FVM) und Niederrhein (FVN) wurden mit jeweils 6.000,- Euro im Rahmen der Begegnung zwischen Bayer 04 Leverkusen gegen Borussia Dortmund am Samstag, 2. Dezember, 15:30 Uhr, in der BayArena geehrt. Darüber hinaus hat der Beirat der Bayer 04 Sportförderung gGmbH im Vorfeld des Heimspiels gegen RB Leipzig entschieden, dass der SC Leverkusen 2017 e.V. und der Tabalingo Sport & Kultur – integrativ e.V. (beide FVM) als Zweitplatzierte jeweils 2.000,- Euro zweckgebunden für die Jugendarbeit erhalten.

Vielzahl an Bewerbungen

Die Auszeichnung und das damit verbundene Preisgeld von insgesamt 16.000,- Euro richtet sich an besonders engagierte Vereine aus den Fußballverbänden Mittelrhein (FVM) und Niederrhein (FVN). „Es ist jedes Jahr aufs Neue eine große Freude, sich mit der hervorragenden ehrenamtlichen Arbeit auseinanderzusetzen, die die Vereine im Sinne der Gesellschaft leisten“, erklärt Michael Schade, Geschäftsführer der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH und der Bayer 04 Sportförderung gGmbH. „Die Vielzahl an wirklich herausragenden Bewerbungen hat es dem Beirat besonders schwer gemacht, sich auf die diesjährigen Gewinner festzulegen.“ Als kleine Anerkennung werden alle 55 Vereine, die sich in diesem Jahr für den Ehrenamtspreis beworben haben, mit einer kleinen Delegation (12 Eintrittskarten) zum Bundesliga-Heimspiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FSV Mainz 05 am Sonntag, 28. Januar, 15:30 Uhr in die BayArena eingeladen.

Anpfiff für eine gemeinsame Zukunft

Anpfiff für eine gemeinsame Zukunft

Der FC Horizont INT. – Team of Nations ist ein einzigartiges Projekt aus der Malteser ZUE (Zentrale Unterbringungseinrichtung) in Rees: In diesem besonderen Fußballclub widmen sich Deutsche und Flüchtlinge gemeinsam dem Sport. Zuletzt gewann das Integrationsprojekt der Malteser sogar den Förderpreis Helfende Hand.

Jetzt haben sich der FC Horizont und der Sportverein Fortuna Millingen zusammen getan. Unter dem Motto „Ankommen – fördern – integrieren“ kooperieren sie ab der Saison 2017/18 und verfolgen dabei gemeinsame Ziele, um die Integration geflüchteter Menschen durch die Kraft des Fußballs zu unterstützen. „Gelebte Integration schreibt längst Sportgeschichte“, ist sich Chris Terhart sicher. Der Diplom-Pädagoge arbeitet in der Malteser ZUE und ist Coach des FC Horizont. „Denn Europas große Fußballnationen schicken heute Spieler auf den Platz, deren Eltern einst zugewandert sind – nach Frankreich, in die Niederlande oder auch nach Deutschland.“

Nun machen beide also gemeinsame Sache. Auch Fortuna Millingen setzt sich bereits seit längerem für die Integration von Flüchtlingskindern im Fußball ein – und wurde sogar mit dem Förderpreis „1:0 für ein Willkommen“ ausgezeichnet. „Neben den wöchentlichen Trainings sollen die Spieler ermuntert werden, am Vereinsleben teilzunehmen. Durch das gegenseitige Kennenlernen auf dem Sportplatz und das gemeinsame Spiel sollen auf beiden Seiten Ängste und Vorurteile abgebaut werden“, erklärt Nico te Baay, Geschäftsführer des SV Fortuna Millingen. Geplant sei auch ein wöchentlicher fußballspezifischer Deutschunterricht vor den Trainingseinheiten. Te Baay: „Die Fußballer lernen so die Grundbegriffe der ‚Fußballsprache‘, die sie direkt im Spiel anwenden können.“

Über den Fußball hinaus

Die beiden Spieler Mohamed Camara und Behrouz Ramazan repräsentieren schon jetzt die angestrebten Projektziele: Camara möchte nach seinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Erzieher beginnen – das wird dem 20jährigen durch Fortuna Millingen als Träger der Offenen Ganztagsschule (OGATA) Millingen ermöglicht. „Wir möchten ihm einen Praktikumsplatz in der OGATA anbieten, um seine beruflichen Perspektiven zu unterstützen“, so Geschäftsführer te Baay.
Auch Behrouz hat den gesamten Integrationsprozess miterlebt. „Er ist bereits seit längerer Zeit in Deutschland und arbeitet bei den Maltesern. Für neue Sportler wird er ein hervorragender Mittler und Multiplikator sein“, so Chris Terhart.

Ein Spiel baut Brücken

Ein Spiel baut Brücken

Unter den Klängen der UEFA Champions League Hymne betreten sie den Rasen, ganz wie die Profis. Schon beim Einlaufen spürt man also, dass dieses Freundschaftsspiel kein ganz gewöhnliches ist, denn die zweite Mannschaft von Fortuna Millingen spielt nicht gegen einen anderen Club aus der Kreisliga C, sondern gegen den neu gegründeten FC Horizont Int., einer Auswahl der Bewohner des Reeser Asylbewerberheims.

Per Handschlag vom Vorstand werden die zahlreichen Gäste am Eingang der Sportanlage an der Bruchstraße begrüßt. Herzlich und gut gelaunt ist die Atmosphäre kurz vor dem Anpfiff. Nicht nur die Millinger sind gekommen, um ihre Mannschaft anzufeuern, auch rund 100 Reeser und Bewohner der Flüchtlingseinrichtung sind, dank der Bereitstellung eines Bus-transfers durch von Mulert, ge-kommen. Doch so sehr der sportli-che Aspekt, gerade bei den Spie-lern auf dem Feld zu merken ist, geht es um mehr als nur Sport. „Wir erhoffen uns eine bessere Willkommenskultur“, betont der Fortuna-Vorsitzende Heinz Lukkezen.

Der Kontakt ist über den Freizeitpädagogen Chris Terhart, der aus Millingen kommt und im Asylheim arbeitet, entstanden. Wie, wenn nicht mit einem geselligen Zusammentreffen, könnte man es sonst schaffen, Menschen zusammenzubringen, Ängste und Vorurteile abzubauen und den Flüchtlingen, die, wie Lukkezen in seiner Begrüßung sagte, „einen langen und beschwerlichen Weg in die Freiheit“ auf sich genommen haben, zu helfen, ihren Alltag zu vergessen und das „Lagerleben“ für einen Nachmittag hinter sich zu lassen.

Ehemalige Nationalspieler

Der Gedanke, einen Fußballclub zu gründen, lag da förmlich auf der Hand. Terhart war es, der merkte, „dass immer mehr alleinstehende Männer im fußballerischen Alter“ nach Rees kamen. Was lag da nä-her, als einen Fußballverein zu grünen und Freundschaftsspiele mit den benachbarten Vereinen anzustreben. „Fußball ist international“, betont Terhart, genauso wie auch das Team international und multikulturell ist. Es sind Spieler aus nahezu allen Bürgerkriegsländern wie Syrien, Libyen, Nordirak, Ghana und den Ländern des ehemaligen Jugoslawien vertreten. „Für sie ist es das Allergrößte“, bekräftigt Terhart.

Und sie sind konkurrenzfähig. Gegen eine Auswahl des SV Rees hat man schon gewonnen. „Nun möchten wir hier natürlich auch ein positives Ergebnis mitnehmen“, bekräftigt Terhart den sportlichen Ehrgeiz. Immerhin zählt das Team namhafte Spieler in seinen Reihen. Fußballer, die in ihrer Heimat in den höchsten Ligen gespielt haben. Mit Brain Andy Akli aus Ghana und Eli Don Bilali aus Albanien stehen zwei ehemalige Nationalspieler auf dem Platz, die sogar schon Einladungen zum Probetraining bei Arminia Bielefeld bekommen haben. „Wir wollen uns hier gut verkaufen“, lautet daher Terharts Devise. Am Ende reicht es nicht ganz. Millingen gewinnt 6:4.

Die gesponserten Bälle und gestifteten Fußballschuhe und Trikots nehmen die Spieler mit nach Rees und vielleicht auch ein paar gute Gefühle eines friedvollen und geselligen Fußballnachmittags. Wer weiß, vielleicht nutzt dann auch schon bald der eine oder andere Spieler das Angebot von Fortuna Millingen und kommt zum nächsten Training einfach vorbei. Auch weitere Aktionen schließt Lukkezen nicht aus. „Wir sind für alles offen“, betont er.